Aufbau der Gelenke des Schultergürtels

Die Schulter besteht aus mehreren Gelenken, die zusammen eine funktionelle Einheit bilden, den sogenannten Schultergürtel. Zu nennen sind hierbei das Schultergelenk (HSG), Schultereckgelenk (ACG), das Gleitlager zwischen Schulterblatt und Rippen (STG), sowie das Schlüssel-Brustbein Gelenk (SCG). All diese Gelenke zusammen ermöglichen den maximalen Bewegungsumfang einer gesunden Schulter.


Das Schultergelenk besteht aus Oberarmkopf (caput humeri), Schulterblattgelenkpfanne (cavitas glenoidales) und Gelenklippe (labrum glenoidale). Der Oberarmkopf ist deutlich größer als die Gelenkpfanne. Daher bietet die Gelenklippe am Rand der Gelenkpfanne zusätzliche Stabilität und verhindert eine Luxation der Schulter. Bei einer Schulterluxation kommt es häufig zum Riss dieser 

Gelenklippe (Bankart Läsion), 

Verformung des Oberarmkopfes 

(Hill-Sachs Läsion) und somit zu einer Instabilität.



Das Schultereckgelenk setzt sich aus dem äußeren Ende des Schlüsselbeins und des Schulterblattes (Acromion) zusammen. Es handelt sich um ein echtes Gelenk mit Gelenkknorpel auf beiden Seiten und einer Gelenkkapsel. Insgesamt sorgen Verstärkungen der Kapsel dafür, dass eine straffe Verbindung zwischen den Gelenkpartnern besteht und das Bewegungsausmaß eher gering ist. Typischerweise kommt es bei Handwerkern oder Sportlern (z.B. Handballer, Volleyballer, Speerwerfer) zu frühzeitigen Verschleißerscheinungen (Arthrose).



Das Gleitlager zwischen Schulterblatt und Rippen ist kein echtes Gelenk. Es besteht aus der Vorderseite des Schulterblattes mit dem M. subscapularis und den Rippen mit dem M. serratus anterior. Die Fascien der beiden Muskeln liegen einander auf und sorgen für eine, im Normalfall, gute Verschieblichkeit. Eine fehlende Beweglichkeit schränkt häufig die Mobilität der Schulter ein und kann zum sogenannten Impingement/SAPS führen.



Beim Schlüssel-Brustbeingelenk handelt es sich um ein echtes, recht straffes Gelenk. Zwischen den beiden Gelenkpartnern des Schlüssel- und des Brustbeins liegt der sogenannte Discus articularis. Das ist eine flache Gelenkscheibe, die die Unregelmäßigkeiten der beiden Gelenkteile ausgleicht und für etwas mehr Beweglichkeit sorgt. Selten kommt es bei diesem Gelenk zu Erkrankungen, wenn überhaupt sind Teilluxationen möglich.